Das Indexmodell (Tranche)

Das Index- oder auch Tranchenmodell senkt das Risiko des "falschen" Einkaufszeitpunkts: Ganz einfach dadurch, dass nicht die gesamte Menge zu einem Zeitpunkt geschlossen gekauft wird, sondern anteilig verteilt auf mehrere Einkaufszeitpunkte (Tranchen). Beispielsweise jeweils 25% der Gesamtmenge zu insgesamt vier - zeitlich verteilten - Einkaufszeitpunkten. Damit wird, statistisch gesehen, das Marktpreisrisiko gesenkt. Und zwar immer in fallenden Märkten. In steigenden Märkten kann das Gegenteil eintreten: Hier kann sich mit jeder Tranche der durchschnittliche Einkaufszeitpunkt sogar erhöhen. Hier gilt - siehe Festpreis - der Einsatz von Preiskorridoren und automatischen Preisüberwachungs-Tools, um diesen negativen Effekt zu vermeiden. 

Berechnet wird i.d.R. unter Zuhilfenahme einer sogenannten Preisformel. Für den Stromeinkauf gilt: Der gesamte (zukünftige) Stromverbrauch wird unterteilt in den sog. "base" - Anteil und den "peak" - Anteil. Dabei steht "base" für den Stromanteil am Gesamtverbrauch, der als Minimum von Montag bis Sonntag zwischen 0 und 24 Uhr entsteht. Der "peak" - Anteil ist der Verbrauch, der zusätzlich werktags von Montag bis Freitag zwischen 8 und 20 Uhr anfällt. Grundsätzlich ist der "base" - Anteil je Kilowattstunde günstiger als der "peak" - Anteil. 

Eingekauft wird mit einer sog. Preisformel: "alpha x base + beta x peak + A". Alpha steht dabei für die Strommenge in kWh im "base" - Bereich. Beta für die entsprechende Menge im "peak" - Bereich. Die Variablen base und peak stehen für den börsentäglich Gegenwert je Kilowattstunde, in der Regel für den Jahreskontrakt (=Frontjahr) gehandelt an der Leipziger Energiebörse EEX. Der Lieferantenaufschlag wird dabei als "A" bezeichnet (in manchen Formeln auch "Z" für Zuschlag genannt). 

Wichtig hierbei: Der Energiepreis wird originär aus Terminmarktkonditionen berechnet. Und: Das Auslösen der Tranchen muss vor der eigentlichen Energiebelieferung stattfinden. Manche Modelle am Markt bieten auch eine Beimischung mit Spotmarktpreisen (bspw. die ersten 60% des Jahresverbrauchs werden zu der vorgenannten Preisformel / Index berechnet; die restlichen 40% werden zu Spotmarkt-Konditionen abgerechnet). Lesen Sie gleich mehr über die Chancen und Risiken am Spotmarkt.

Fazit Indexmodell (Tranchenmodell):

Mit nur wenig zeitlichem Mehraufwand lassen sich die Marktpreisrisiken deutlich senken. Sofern automatische Preisüberwachungs-Tools in Verbindung mit einem Preiskorridor genutzt werden, sinkt der eigene Zeit-Einsatz auf wenige Stunden pro Jahr - und die Chance auf Kosteneinsparung steigt auf viele tausend Euro. Also ein sehr effektiver Stundeneinsatz.

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